Cello ist die Kurzform von Violoncello. Eine Bezeichnung, die eher selten Verwendung findet. Das beliebte Streichinstrument gehört zur Familie der sogenannten Viola-da-braccio, was auf italienisch schlicht „kleiner Violine“ bedeutet. Man spricht auch von der Bassgeige. Das Verwandtschaftsverhältnis von Cello und Violine ist schon optisch offenkundig. Da Celli deutlich größer sind als Geigen, benötigen sie einen stabilen Fuß, auf dem sie sicher stehen können. Diesen nennt man Stachel oder Perno. Er kann aus Holz gefertigt sein oder aus Metall, auch Varianten aus Kunststoff gibt es. Hervorgegangen ist das Instrument der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Erschaffen wurde es in Norditalien von wo es dann seinen Siegeszug zunächst in Europa und dann über den ganzen Globus antrat. Noch heute gehört es zu den beliebtesten Musikinstrumenten, wenn es auch dem Klavier, der Gitarre und der Geige den Rang nicht ablaufen kann. Wer sich für dieses charakterstarke Streichinstrument entschieden hat kann sich auf zahlreiche Herausforderungen und Erfolgserlebnisse freuen. Worauf es ankommt, welche Celli für Anfänger und Fortgeschrittene empfehlenswert sind und welche Fehler man beim Kauf nicht machen sollte, verraten wir auf dieser Seite.
Die folgende Abbildung eines Cellos zeigt den Aufbau und alle Bauteile.
Celli sind mit vier Saiten bespannt. Sie sind im Abstand einer Quinte gestimmt. Mit den Tonhöhen C-G-d-a ist das Cello eine Oktave tiefer als die Bratsche.
Cellospieler werden als Cellisten bezeichnet.
Das kommt ganz darauf an. Günstige Modelle kann man schon für unter 200 Euro bekommen. Eine deutlich größere Auswahl hat man, wenn man etwas mehr Geld investiert. Im Preisbereich zwischen 400 und 1000 Euro hat man schon eine recht passable Auswahl. Das mag für viele bereits ein Vermögen sein – ein vernünftiges Cello sollte man für diese Beträge nicht erwarten. Bei diesen Summen geht es mehr darum, ein Instrument mit einer guten Preis-Leistung zu erwischen, also möglichst viel Cello für möglichst wenig Geld zu bekommen. Für hochwertigere Instrumente mit deutlich mehr Potential in klanglicher Hinsicht muss man entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für bessere Modelle namhafter Hersteller bewegen sich grob in einem Bereich von 2000 bis 6000 Euro – nach oben gibt es an sich keine Grenzen. Auch eine fünfstellige Summe ist schnell investiert. Die Frage ist eben, für wen das Sinn macht. Ein Anfänger braucht sicher kein Nonplusultra-Instrument sondern eines, das annehmbar klingt, Spaß macht und den Geldbeutel nicht zu sehr belastet.
Alternativen findet man zum akustischen Klassiker aus Holz unter anderem im elektronischen Bereich. Ein E-Cello kommt ganz ohne Resonanzkammer aus. So kann man mit Kopfhörern auch in der Mietwohnung in Ruhe üben ohne dass der Nachbar etwas davon mitbekommt. Rund um die Uhr. Diese Variante ist auch deutlich kompakter und leichter als das akustische Vorbild. Die Qualität dieser Instrumente ist im Vergleich zu akustischen Celli im gleichen Preissegment teilweise erstaunlich gut und zumindest als Zweitinstrument zum Üben – auch unterwegs – eignen sich einige Modelle mehr als gut. Günstige Einsteigerversionen bekommt man schon für etwa 400 Euro. Für ein besseres muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen und 1000 bis 1500 Euro investieren. Möchte man ein wirklich gutes E-Cello kaufen, wird man aber nochmal 1000 Euro drauflegen müssen. Einer der absoluten Top-Seller in dieser Kategorie ist das Yamaha SVC 210 Silent Cello.
Eine Alternative zum klassischen Holzcello finden einige Musiker im Carbon Cello. Gefertigt werden die Instrumente aus Carbonfaser, also kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK. Das Gewicht ist nahezu identisch mit der Holzvariante. Der Korpus ist bei den meisten Ausführungen etwas schwerer, Hals und Kopf hingegen leichter. Das Material macht die Violoncelli besonders robust.
Carbon ist relativ unempfindlich. Auch Temperaturen die deutlich über 100°C liegen sind kein Problem. Der Schwachpunkt bei Kohlefaserprodukten ist das Harz. Celli aus Kohlefaser sind meist für Temperaturen von maximal 60 Grad ausgelegt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte deshalb vermieden werden.
Erhältlich sind Carbon-Instrumente unter anderem bei mezzo-forte in Nordrhein Westfalen. Der Hersteller hat auf seinem YouTube-Kanal mezzofortegermany einige Klangbeispiele veröffentlicht, anhand derer man sich ein recht gutes Bild vom Klang machen kann.
Die Klangeigenschaften sind gut. Der Klang von der modernen Streichinstrumente wird als kräftig, voll und warm beschrieben. Außerdem weißen sie ein ausgewogenes Klangbild auf und haben eine Ansprache, die überraschend gut ausfällt. Natürlich entscheidet auch bei Celli aus Carbon der Preis über die Qualität der Instrumente. Einen Wolf haben Carbon-Celli übrigens auch.
Eine Option sind Streichinstrumente aus Kohlefaser vor allem für Musiker die ein Cello suchen das viel aushält, unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Änderungen der Luftfeuchtigkeit sind und Gefallen am modernen Design haben.
Die Preise beginnen bei etwa 3.000 Euro. Zwar findet man vereinzelt auch günstigere Instrumente, hier sollte man aber genau hinsehen.
Wenn man nicht unbedingt ein neues Cello haben muss sondern sich auch mit einem gebrauchten zufrieden gibt, findet man sowohl online als auch lokal bei Händlern und Geigenbauern eine große Auswahl an gut gepflegten Instrumenten die genauso gut klingen wie ein ganz neues – aber deutlich günstiger sind. Weil sie schon ein paar Tage alt sind und vielleicht auch, weil sie schon ein paar kleinere Schönheitsfehler haben die im Grunde genommen völlig egal sind. Wenn man bei einem privaten Verkäufer ein Schnäppchen machen möchte sollte man unbedingt jemanden dabei haben der sich wirklich auskennt, sonst setzt man möglicherweise einiges an Geld in den Sand.
Nicht außer Acht lassen sollte man die Kosten für das benötigte Zubehör. Neben dem Naheliegenden wie Notenständer, Stimmgerät und Metronom sollte man auch einen Cellokoffer oder eine Cellotasche kaufen um das wertvolle Instrument sicher darin verstauen zu können. Im Besonderen gilt dies, wenn man vorhat, es auch einmal mitzunehmen. Möchte man es in den eigenen vier Wänden nicht immer im Koffer aufbewahren, braucht man einen geeigneten Celloständer der einen sicheren Stand ermöglicht. Eine passende Sitzgelegenheit sollte man auch auf dem Schirm haben. Es ist unbedingt notwendig, die richtige Sitzhöhe und -Position beim Spielen zu haben und zwar vom ersten Tag an. Wenn man etwas Passendes zuhause hat braucht man natürlich kein Geld für einen Cellostuhl ausgeben. Ein Cellostachel ist ebenfalls notwendig, in der Regel bei einem neuen Instrument dabei, und kostet ansonsten nicht die Welt. Damit das Violoncello beim Üben und Spielen nicht verrutschen kann, bietet sich ein Parkettschoner an. Er schützt den Fußboden und sorgt für einen stabilen Stand des Musikinstruments. Auch Reinigung und Pflege sollten stets einen hohen Stellenwert haben um das Streichinstrument in Schuss zu halten. So bleibt es optisch schön anzusehen, behält seine klanglichen Eigenschaften bei und als Nebeneffekt behält es seinen Wert. Je schlechter der Zustand irgendwann ist, je höher wird auch der Wertverlust bei einem eventuellen Verkauf sein. Wer es nicht ganz so laut mag kann sich noch einen Dämpfer kaufen – auch dieser ist relativ erschwinglich. Um das Stimmen der Cellosaiten die man regelmäßig erneuern muss zu erleichtern, setzt man sogenannte Feinstimmer ein. Bis zu vier dieser kleinen Helferlein lassen sich am Saitenhalter anbringen. Ganz wichtig ist auch das Kolophonium oder Bogenharz, welches auf das Rosshaar des Cellobogens aufgetragen wird um die nötige Haftfähigkeit herzustellen die dafür sorgt, dass die Saiten beim Darüberstreichen „kleben“ bleiben um dann wegen der Saitenspannung wieder in die Ursprungsposition zurückzuschwingen. Das Kolophonium sorgt dafür, dass überhaupt Töne entstehen. Ohne Bogenharz hört man bei einem Cello nicht viel. Wer schon eine Weile dabei ist legt sich vielleicht sogar ein Thermo-Hygrometer zu um seinem Schätzchen immer die besten Bedingungen gewährleisten zu können. Auch wenn die Einzelposten der obigen Liste meist recht günstig sind – alles zusammen ergibt dann doch eine ordentliche Summe die man gleich von Anfang an einkalkulieren sollte.
Auch die laufenden Kosten sollte man nicht links liegen lassen, wenn sie auch überschaubar bleiben. So muss da Kolophonium etwa alle zwei Jahre erneuert werden weil es eintrocknet. Saiten kann man nicht ewig spielen – irgendwann klingen sie einfach nur noch wie kalter Kaffee. Auch ein kleines Budget für Reparatur und Wartung sollte man zur Seite legen. Für alle Fälle.
Ein Cello allein bringt einem wenig. Man benötigt auch einen passenden Bogen dazu. Bei vielen Angeboten liegt dieser bereits bei. Er hat einen großen Einfluss auf den Klang des Cellos und man sollte ihm genau so viel Aufmerksamkeit schenken wie dem eigentlichen Instrument. Das Bogenhaar besteht auch heute fast ausschließlich noch – wie schon seit langer Zeit – aus Rosshaar. Damit sind Cello- und Geigenbögen nicht vegan. Es gibt aber bereits synthetische Alternativen die sich noch nicht so richtig durchsetzen konnten.
Für Erwachsene ist vor allem die Größe 4/4, also das ganze Cello, Standard. Auch die 7/8 Version für die etwas zierlicheren mit kürzeren Armen oder Fingern. Auch Jugendliche sind hier in manchen Fällen gut beraten. Für Kinder gibt es hingegen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Cello-Größen. Neben ¾, ½ und ¼ wären da noch 1/8, 1/10 oder 1/16. Da den Überblick zu bewahren ist nicht immer leicht. Die richtige Größe bestimmt am sichersten der Cellolehrer. Der weiß genau, worauf es ankommt und welche Cello-Größe die geeignetste für Ihr Kind ist.