One – stock.adobe.com

Die besten Schulterstützen für deine Geige

Schulterstützen halten Geige und Bratsche beim Spielen in der richtigen Position und ermöglichen gleichzeitig maximale Bewegungsfreiheit mit der Greifhand. Die Schulterstütze wird unterhalb des Instruments befestigt und liegt dann auf der Schulter auf. Eine gut eingestellte Schulterstütze ermöglicht ergonomisches Spielen und maximale Sicherheit fürs Instrument. Körperhaltungen die zu Verspannungen und Schmerzen führen, können mit einer gut eingestellten Schulterstütze vorgebeugt oder beseitigt werden. Für den Transport sollte sich die Stütze mit wenigen Handgriffen möglichst kompakt zusammenklappen lassen um sie mühelos im Geigenkoffer verstauen zu können. Viele Ausführungen aus dem mittleren bis oberen Preissegment lassen sich individuell anpassen. Ihre Form lässt sich zurechtbiegen, bis sie zur Anatomie des Geigers passt. Ergonomie spielt bei teuren Stützen generell eine größere Rolle, diese sind meist deutlich komfortabler als Einsteiger-Produkte. Hergestellt werden Geigenstützen üblicherweise aus Metall oder Kunststoff. Aber auch Modelle aus Holz oder Carbon sind erhältlich. Schulterstützen gehören zum wichtigsten Zubehör für Geige und Bratsche. Es gibt aber einiges zu beachten, wenn man eine Lösung sucht die sowohl Klang, als auch Komfort und Preis berücksichtigt.

Diese Schulterstützen sind beliebt

Angebote von Thomann.de

Braucht man eine Schulterstütze?

Die ersten Violinen wurden vermutlich im 16. Jahrhundert gebaut. Erwähnt wurde die Geige erstmals in einer oberitalienischen Urkunde aus dem Jahr 1523. Eine einheitliche Bauweise gab es zu dieser Zeit aber noch nicht. Das beliebte Streichinstrument entwickelte sich schließlich zu dem, was wir heute als Violine oder Geige kennen. Schulterstützen kannten Violinisten zu dieser Zeit nicht. Auch wenn sich die traditionelle Gestalt der Geige nicht weiterentwickelt hat, gab es seitdem viele Veränderungen die Violinisten unterstützen. Unter anderem Schulterstütze und Kinnhalter, welcher um 1820 von Louis Spohr erfunden wurde. Der Kinnhalter ermöglichte es, die Geige allein mit Kinn- und Schulterdruck zu halten ohne dass der Geigenspieler die Decke mit seinem Kinn berührt und so den Klang beeinflusst. Es war zu dieser Zeit üblich, das Kinn entweder aufzulegen oder sich mit Hilfsmitteln wie Kissen, Stoff oder Tüchern zu behelfen. Das Problem bei allen Konstellationen war aber, dass sie mit Decke, Zargen und in manchen Fällen auch mit dem Boden in Berührung kamen und so die Schwingung abgedämpft haben. Der Kinnhalter gehört zur Standardausstattung einer Violine und ist eigentlich immer Bestandteil beim Kauf – egal ob beim lokalen Musikhaus, online oder dem Geigenbauer. Auch günstige Geige aus asiatischer Produktion sind mit Kinnhalter ausgestattet. Befestigt ist er im Gegensatz zur Schulterstütze unten am Instrument, auf Höhe des Knopfes. Zwei Schrauben verlaufen parallel zueinander und verbinden den Kinnhalter auf der Oberseite der Geige mit dem Boden. Dort fixiert er die Konstruktion mit zwei Füßchen. In Position gehalten wird er üblicherweise mit einer Hülsenschraubvorrichtung oder Zugfedervorrichtung. Die Spannung der Schrauben muss natürlich so groß sein, dass der Kinnhalter nicht abfällt. Wie bei der Schulterstütze gibt es auch hier viele verschiedene Modelle die zur Anatomie von Geigenspielern passen müssen. So gibt es unterschiedliche Höhen und Formen, auch für unterschiedliche Geigengrößen. Auch die Schulterstütze hat ihre heutige Form erst nach zahlreichen Weiterentwicklungen erhalten. Zuvor hat man sich mit Kissen, Schaumstoff und anderen Hilfsmitteln beholfen. Schulterstützen fanden erst im vergangenen Jahrhundert Einzug in die Musikwelt. Es gibt aber auch heute noch Geiger, die darauf verzichten und auch in der Vergangenheit, gab es Geiger die ihrer Violine auch ganz ohne Stütze virtuose Töne entlockten. Heute werden Kinnhalter und Schulterstütze zusammen verwendet und verbessern die Möglichkeiten beim Geigenspiel enorm. Sowohl klanglich als auch ergonomisch profitiert man vom nützlichen Geigenzubehör, sofern man das richtige Modell kauft. Kein Anfänger sollte auf das nützliche Equipment verzichten und auch Fortgeschrittenen empfehlen wir, Schulterstützen zu nutzen. Wer zu einem späteren Zeitpunkt darauf verzichtet hat ganz sicher gute Gründe und weiß, was er macht.

Schulterstützen für Kinder

Kinder sind mit einem Schulterkissen meist gut beraten. Bei kleinen Kindern ist relativ wenig Platz zwischen Schulter Geige Kinn. Diese Kissen sind relativ günstig erhältlich. In der Handhabung sind diese viel einfacher und der Nachwuchs lernt meist schnell, wie man sie anbringt. Sie lassen sich ganz einfach verschieben, entfernen und wieder anbringen, wenn sie nicht richtig sitzen. Selbstklebende Ausführungen sind besonders praktisch und anwenderfreundlich. Schulterkissen gibt es in unterschiedlichen Formen. Als kreisförmiges Kissen das nur die auf der Schulter aufliegende Seite abdeckt oder Schaumstoffe die über die gesamte Breite des Bodens gehen und mit unterschiedlichen Höhen die anatomischen Gegebenheiten besonders gut abbilden können. Bei Produkten gängiger Hersteller muss man sich keine Sorgen um Lack oder Sicherheit des Instruments machen – diese haben gute Hafteigenschaften und greifen den Geigenlack dabei nicht an. Ein weiterer Vorteil bei den weichen Stützen ist, dass Kinder beim Spielen und Hantieren mit dem Instrument keine Kratzer ins Instrument machen. Einige Kissen lassen sich auch mit einer Schnur befestigen. Jugendliche können reguläre Schulterstützen verwenden die in allen üblichen Geigengrößen erhältlich sind.

Welche Schulterstütze du kaufen solltest​

Es gibt eine große Auswahl in allen Preisklassen. Günstige Modelle bekommt man schon ab 10 Euro. Auf der anderen Seite kann man auch 1.000 Euro für eine Schulterstütze ausgeben. Neben dem zur Verfügung stehenden Budget sollten Praktikabilität und Komfort darüber entscheiden, für welches Modell man sich entscheidet. Schulterstützen sind wie Schuhe. Auch wenn alle die selbe Größe haben passt nicht jeder Schuh, einige sind einfach unbequem, an manche könnte man sich mit der Zeit gewöhnen, wieder andere passen wie angegossen und genau diese Ausführungen passen auch zu einem. Anfängen empfehlen wir Schulterstützen aus dem Preisbereich zwischen 20 und 40 Euro. Am besten man entscheidet sich für Modelle von bekannten Herstellern die bereits viele Jahre auf dem Markt sind und sich bei tausenden angehenden Geigern bewährt haben. Weil eine Schulterstütze einen großen Einfluss auf das Geigenspiel haben kann und nicht nur für Freude sondern auch Frust sorgen kann, sollte man ein anderes Modell testen, wenn man das Gefühl hat, überhaupt nicht mit dem gekauften zurechtzukommen. Hat man einen direkten Vergleich, fällt die Entscheidung gleich deutlich einfacher. Bratschen sind ohnehin schwerer als Violinen, deshalb empfehlen sich hier besonders leichte Modelle. Die Füße lassen sich einklappen. Für teure Modelle sind oft Ersatzteile wie Füßchen oder Halterungen erhältlich, mit denen sie an die Violine geklemmt werden. Diese sind teilweise in mehreren Varianten verfügbar, um die Stütze so an den Geigenspieler anpassen zu können. Neben Höhe und Neigung der Stütze kann oft auch die Neigung der Füßchen verstellt werden, um sie an den Korpus anzupassen.

Klangverhalten: Einfluss auf den Klang

Generell wirkt sich eine Schulterstütze auf den Klang des Instruments aus. Das gilt aber auch für andere Alternativen wie dem Schulterkissen. Neben verwendeten Materialien und der gesamten Konstruktion hat vor allem die Verbindung von Geige oder Bratsche mit der Schulterstütze einen großen Einfluss auf das Klangverhalten. Es geht dabei um die beim Spielen entstehenden Schwingungen und wie stark diese trotz Stütze übertragen werden können. Am wenigsten beeinflussen Ausführungen den Klang, die so wenig Kontakt mit Geige oder Bratsche haben wie unbedingt nötig und das Instrument möglichst frei schweben lassen. Es gibt sogar Schulterstützen, die fast keinen Einfluss auf den Klang haben. Sie werden am Unterklotz und den unteren Eckklötzen befestigt. Die Bauteile dienen der Befestigung der Zargen und stabilisieren. Diese Modelle haben wenig Einfluss auf das Schwingungsverhalten des Resonanzkörpers. Bei diesen Konzepten handelt es sich in der Regel um hochpreisige Konzepte. Gerade bei Anfängern mit Schülergeigen fällt der Einfluss auf den Klang eigentlich nicht ins Gewicht. Auch Fortgeschrittene Musiker müssen keine Unsummen in eine Schulterstütze investieren. Hier hat man in der Regel schon einige Erfahrung gesammelt und findet eine passende Stütze zu bezahlbaren Preisen. Im professionellen Bereich spielen Musiker teilweise sehr teure Violinen und hier kommt es durchaus auf jede kleine Beeinflussung des Klangs an, die teilweise von Amateuren kaum herausgehört werden kann. Natürlich spielt hier auch der höhere Komfort eine Rolle, immerhin wird hier mehr gespielt. Der Klangcharakter muss übrigens nicht schlechter werden. Massive Stützen dämpfen meist in größerem Umfang als leichte Modelle, hier geht tendenziell mehr Klang verloren.

Schulterstütze anbringen und einstellen

Die Schulterstütze muss am Ende stabil sitzen und darf auf keinen Fall Gefahr laufen, sich beim Spielen selbständig zu machen. Richtig angepasst bilden Geige, Schulterstütze und Schulter eine Einheit die sich beim Geigen völlig natürlich anfühlt ohne sich zu verkrampfen oder die Schulter nach oben ziehen zu müssen. Eine ergonomische und lockere Körperhaltung ist essenziell um richtig spielen zu können. Die Stütze sitzt nicht richtig, wenn man die Schulter benötigt, um das Instrument zu fixieren. Höhe und Breite sind an Geige und Körper anzupassen. Ein längerer Hals benötigt auch eine höhere Stütze. Der Hals der Violine sollte möglichst eine horizontale Position einnehmen, etwa parallel zum Boden. Und zwar ohne sie dabei mit dem linken Arm stützen zu müssen. Nur so kann die Greifhand schnelle Lagenwechsel vollziehen. Ganz wichtig ist, dass auch der Kopf eine natürliche Position mit dem Blick nach vorn gerichtet behält und nicht verdreht werden muss um die Violine zu stabilisieren. Andernfalls kommt es zu Verspannungen und langfristig Haltungsschäden. Schulterstütze und Kinnhalter bilden eine Einheit und sollten auch beim Einstellen der Stütze als solche behandelt werden. Hängt das Instrument zu tief, lässt sich die Position korrigieren, indem die Stütze in Richtung Brustbein bewegt wird. Das Anbringen erfordert etwas Übung, weil eine Schulterstütze im Gegensatz zum Kinnhalter nach jedem Spielen, zur Aufbewahrung im Koffer, abgenommen wird und folglich beim Spielen wieder angebracht werden muss. Hat man eine Ausführung die man in ihrer Form anpassen kann, sollte man diese schrittweise zurechtbiegen bis sie gut sitzt. Die Schulterstütze sollte gelegentlich überprüft werden beim Spielen um sicherzustellen, dass sich nichts gelockert hat plötzlich etwas abfällt und das Instrument gleich mit. Man sollte auch darauf achten, dass die Halterungen nicht nur richtig sitzen, sondern auch darauf achten, dass sie keine Kratzer im Korpus der Geige hinterlassen. Am besten man lässt sich von seinem Geigenlehrer oder einer anderen Person mit Erfahrung zeigen, wie man die Stütze richtig anbringt und was es zu beachten gilt.

Alternativen zur Stütze

Wir empfehlen den Einsatz einer klassischen Schulterstütze. Ohne Stabilisierungshilfe zu spielen ist für Anfänger und Fortgeschrittene nicht empfehlenswert. Wer nicht mit einem Standardmodell zurecht kommt, kann es mit einem der erhältlichen Kissen versuchen. Die meisten kommen damit aber nicht sonderbar gut zurecht. Schulterkissen, auch aufblasbar um die Höhe einstellen zu können, gibt es in unterschiedlicher Form und Größe. Passt überhaupt nichts und das Budget reicht nicht, um teurere Ausführungen zu testen, kann man sich auch mit Schaumstoff behelfen, wie folgende Abbildung zeigt.
Geigerin mit Schulterkissen als Alternative zur Schulterstütze
Geigerin verwendet Schaumstoff statt Schulterstütze (Bild: TinPong – stock.adobe.com)