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Die besten Cellokoffer im Vergleich (06/2023)

Wer nicht nur in den eigenen vier Wänden spielt, benötigt ein solides Case. Ob man sich für einen Cellokoffer oder eine Cellotasche entscheiden sollte, hängt von individuellen Faktoren ab. Beides schützt das Instrument vor Staub. Im Hartschalenkoffer überstehen Streichinstrumente auch Gewalteinwirkungen wie sie bei einem Sturz entstehen können. Bei der Lagerung von Streichinstrumenten spielen auch Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur eine große Rolle. Ein guter Cellokasten verhindert, dass sich Schwankungen unmittelbar auf das Instrument auswirken können. Vor allem bei teuren Instrumenten sollte man nichts riskieren und die erforderliche Summe investieren. Auch günstige Ausführungen bieten guten Schutz bei hoher Verarbeitungsqualität. Worauf es ankommt und welche Cellokoffer und -Taschen wir empfehlen können.

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Unsere Empfehlung: Gewa Pure Cello Case

Dieser elegante Cellokoffer aus Polycarbonat überzeugt mit hoher Verarbeitungsqualität und guter Preis-Leistung. Die Schale ist schlagfest und unempfindlich gegenüber Einwirkungen von außen. Mit einem Gewicht von 4,6 Kilogramm spielt das Case im Mittelfeld mit. Cellokästen mit Carbonschale wiegen teilweise keine 3 Kilogramm, sind dafür aber dreimal so teuer wie der Cellokoffer von Gewa. Mit Cello und Equipment kommt man auf über 10 Kilogramm.
Einfachere Taschen sind nicht schwerer als die teuren Carbon-Ausführungen, bieten aber nicht den selben Schutz. Hat der sichere Transport des Instruments Vorrang, ist ein Hartschalenkoffer die beste Wahl. Das gilt auch, wenn man Streichinstrumente zuhause verwahren möchte. Ist man viel unterwegs, kann man mit einer Tasche etwas an Gewicht sparen, das sich in der Praxis aber kaum bemerkbar macht. Cellotaschen sind außerdem unauffälliger. Korpulent sind beide Lösungen. Vor allem in Situationen, in denen es beengt zugeht.

Flexibles Multitalent mit vielen Möglichkeiten

Für Alltagstauglichkeit beim Gewa Case sorgen mehrere Griffe und eine komfortable Rucksackgarnitur die sich mithilfe von kleinen Karabinern in Windeseile anbringen und abnehmen lässt. Der klassische Seitengriff aus Leder bietet ein angenehmes Tragegefühl wenn der Koffer längs getragen wird. Ein weiterer Griff der oben angebracht ist, wo das Case zum Hals übergeht, kann als U-Bahn-Griff verwendet werden. Das Cello lässt sich so hochkant befördern. Besonders praktisch, wenn man öffentliche Verkehrsmittel nutzt oder sich mit dem Instrument durch Menschenmengen oder enge Treppenhäuser bewegen muss.
Gewa Pure Cello Case
Bild: Thomann.de

Zwei Ausführungen

Es gibt zwei Varianten des Koffers, die preislich etwa um 100 Euro auseinander liegen. Die teurere Ausführung kommt mit Rollen daher und ist um einen weiteren Griff erweitert, der am obersten Ende des Koffers angebracht ist. So kann man sein Violoncello wie einen Reisekoffer hinter sich herziehen. Eine gute Option für zierliche Personen, die größere Strecken zu Fuß zurücklegen müssen. Das Gewicht des Cellokoffers fällt so kaum mehr ins Gewicht. Ansonsten unterscheiden beide Modelle sich nicht voneinander. Der zusätzliche Griff des Koffers mit Rollen lässt sich ebenfalls entfernen und bei Bedarf wieder befestigen, wenn man dies möchte.
Die Basis-Variante ohne Rollen wurde mit Kunststoff-Kufen ausgestattet die nicht geeignet sind das Case hinter sich herzuziehen, es dafür aber vor Kratzern schützen und das Aufrichten des Koffers erleichtern indem dieser zu einem herüber rutscht beim Anheben.
Bild: Thomann.de

Gewa Pure Cello Case auf einen Blick

  • Material Außenschale: Polycarbonat
  • Gewicht: 4,6 kg
  • Abmessungen außen: 135 x 55 x 35 cm (LxBxH)
  • Erhältliche Farben: Weiß, schwarz, rot, grau
  • Innenfarbe: Schwarz
  • Stauraum: Zubehörtasche innen
  • Griffe: oben, seitlich und Rucksackriemen
  • Varianten: Standard-Modell mit Kufen; Koffer mit Rollen und Zusatzgriff ganz oben
  • Sicherheit: Gepolsterte Schwebelagerung im Inneren
  • Bogenhalter: Magnetbogenhalter für zwei Bögen

Maximale Sicherheit für Instrument und Zubehör

Im Inneren bringt man zwei Cellobögen unter. Sie werden von einem Magnetbogenhalter in ihrer Position gehalten. Der Bogen wird im unteren Teil des Deckels in eine Tasche eingeführt und oben über einen praktischen Magnetverschluss fixiert. Ganz wichtig beim Transport von Streichinstrumenten ist die Schwebelagerung. Die Polsterung im Koffer ist so ausgerichtet, dass das Instrument so wenig Kontakt mit dem Cellokasten hat wie möglich. Es schwebt praktisch im Koffer und wird so vor mechanischer Gewalteinwirkung geschützt wie sie bei einem Sturz entstehen kann. Besonders gefährdet ist der Hals, der bei Streichinstrumenten in konventionellen Transportlösungen schnell brechen kann, wenn etwas Unvorhersehbares passiert. Eine kleine Zubehörtasche bietet Platz für ein paar Kleinigkeiten.
Erhältlich ist das Case in mehreren Farbvarianten. Neben weiß in schwarz, rot und grau.
Gewa Pure Cello Case (ohne Rollen)
Gewa Pure Cello Case (mit Rollen)

Cellokoffer oder Tasche? Wo die Unterschiede liegen

Wie sich die Transportbehältnisse unterscheiden, wo ihre Schwächen und Stärken liegen und worauf man besonders achten muss.

Koffer

Mit Cellokasten oder -Koffer geht man auf Nummer sicher. Ein Hardcase bietet die besten Schutzeigenschaften für das Cello ist aber auch deutlich teurer als die leichtgewichtige Alternative in Gigbag-Gestalt. Hartschalenetuis wiegen bis zu sechs Kilogramm und sind damit auch deutlich schwerer.
Der hohe Preis macht diese Anschaffung zu einer Investition die sich nicht für jedes Instrument und auch nicht jeden Spieler lohnt. Hat man allerdings einen hochwertigen Cellokasten in seinem Besitz kann man sich für viele Jahre daran erfreuen, da diese Accessoires fast unzerstörbar – zumindest aber extrem langlebig sind.
Grundsätzlich gibt es auch unter den Cellokoffern einige Unterschiede. Manche Modelle eignen sich zwar wunderbar zum Transport und haben sinnvolle Abmessungen, die es ermöglichen, sie möglichst ohne zu viel Raum für sich zu beanspruchen auch mit anderen Gepäckstücken im Auto transportieren zu können, lassen sich aber nicht einfach irgendwo hinstellen. Andere Ausführungen lassen sich beispielsweise im Stehen öffnen. Und zwar ohne dass sich das Cello selbständig macht und dabei herausfällt. Andere Modelle lassen sich eben nur im Liegen öffnen.
Für den Transport zu Fuß ist es – auch über kurze Distanzen – ein Segen, wenn der Koffer über Transportrollen verfügt. So lässt er sich ganz einfach hinterherziehen. Möchte man den Koffer wie eine Tasche transportieren braucht man zum einen mehr Kraft, gibt sich mit weniger Tragekomfort zufrieden und zum anderen braucht er passende Trageriemen oder ein Tragesystem welches als Zubehör erhältlich ist.

Cellotasche

Die Qualitätsunterschiede sind teilweise sehr groß. Hauchdünne Cellohüllen eignen sich kaum zum Transport, damit sollte man sich wirklich nicht ins Freie trauen wenn man sein Cello liebt. Noch nicht einmal ins Treppenhaus. Der einzige Nutzen den diese Softcover haben ist, dass das Instrument nicht einstaubt oder der prallen Sonne ausgesetzt ist. Taschen von deutlich besserer Qualität sind auch deutlich besser gepolstert und bieten damit deutlich mehr Schutz.
Neben der Polsterung kommt es vor allem auf das richtige Tragesystem an. Der Vorteil eines Gigbags ist seine Flexibilität und die hohe Transportfähigkeit. Es gibt zwei Möglichkeiten eine Cellotasche zu transportieren. Entweder man hängt sie ähnlich wie eine Schultertasche um, trägt sie wie einen Rucksack auf dem Rücken oder eben in der Hand. Auch sämtliche Griffe, Trageriemen und -Gurte sollten unbedingt gut gepolstert sein. Dies dient dem Komfort und ermöglicht auch längeres Tragen ohne Schmerzen ganz ohne Anstrengung.
Wichtig ist natürlich auch, dass man im Celloetui sein Cello-Zubehör unterbringt. Sei es das Notenheft, der Bogen oder das Stimmgerät – alles muss sicher verstaut werden können ohne dass Unordnung entsteht. Die Aufteilung sollte man deshalb vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen. Ein gutes
Cellohüllen und -taschen vereinen gute Schutzeigenschaften mit den besten Transportmöglichkeiten. Man bleibt mobil und flexibel. Außerdem ist diese Lösung die günstigere – gerade im Vergleich zum Hardcase.

Design, Materialien und Farbauswahl

Vor allem ältere Cello-Cases aus Leder versprühen unglaublich viel Charme. Wer auf Vintage abfährt und Wert auf Stil legt kann vielleicht ein gebrauchtes Case erwerben. Meist sind die alten Kästen aber nicht ganz so robust und sicher wie die neuen, wobei es immer auf den Einzelfall ankommt. Ansonsten gibt es mehrere Farbtöne zur Auswahl sowohl bei Soft- als auch bei Hardcases die meist aber eher neutral gehalten sind. Also schwarz, braun, beige, dunkelblau und grau zum Beispiel. Je heller das Case, je schmutzempfindlicher ist es natürlich auch. Auf der anderen Seite erwärmen sich dunkle Cases schneller, wenn die Sonne darauf scheint. Sind sie nicht besonders gut gepolstert, erwärmt sich auch das darin aufbewahrte Streichinstrument entsprechend. Wenn man unterwegs ist sollte man einfach darauf achten, dass sein Schätzchen keiner direkten Sonnenstrahlung und extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Ganz generell.

Preis VS Preis-Leistung

Grundsätzlich gilt: Je teurer das Cello, desto mehr Geld sollte man auch in die Qualität eines stabilen Koffers anlegen investieren. Ein günstiges Schülercello das die besten Tage schon hinter sich hat muss natürlich auch geschützt werden um es sicher transportieren zu können – hier muss man aber nicht unbedingt das beste und teuerste Cello Case kaufen. Am Ende ist es aber eine Frage des Ermessens. Möchte man dem Cello treu bleiben wird man früher oder später sicher in ein besseres höherwertigeres Instrument investieren. Dann kann man auch gleich in die Zukunft investieren und vorausschauend einen guten Koffer kaufen.

Worauf es ankommt: Kriterien

Ein schöner Cellokoffer kann in der Wohnung durchaus auch als dekoratives Element seinen Platz finden – vielmehr geht es aber um die inneren Werte. Dasselbe gilt für Cellotaschen. Letztendlich lässt sich die Wahl des richtigen Transportmittels auf zwei elementare Eigenschaften reduzieren.

1. Sicherheit / Sicherer Transport

Ein gutes Case schützt das Cello effektiv vor mechanischen Einwirkungen aller Art von außen. Dazu gehören zum Beispiel Stöße aller Art. Aber auch wenn das wertvolle Streichinstrument umfällt oder man mit ihm stürzt muss es geschützt sein um auch das Worst-Case-Szenario zu überstehen. Außerdem dienen Tasche und Koffer als wirkungsvolle Barriere gegen Nässe, Kälte und Feuchtigkeit. Auch gegen besonders hohe oder niedrige Außentemperaturen isoliert ein gutes Case um das Violoncello von den Auswirkungen der Witterung zu schützen. Einige Koffer haben zu diesem Zweck sogar ein Hygrometer und einen Luftbefeuchter verbaut um besonders teure Celli optimal lagern und transportieren zu können.

2. Transportfähigkeit / Mobilität

Das sicherste und robusteste Hartschalen-Case bringt einem nicht viel, wenn man täglich mit dem Fahrrad oder Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und mit dem schweren und unhandlichen Koffer überfordert ist. Fährt man hingegen nur ab und an mit dem Auto zur Probe oder dem Musikunterricht eignen sich die massiven und stabilen Transportbehältnisse hingegen bestens. Wofür man sich entscheiden sollte hängt also immer auch von der individuellen Lebenssituation ab. Maximale Stabilität bietet der Koffer, die Tasche hingegen deutlich mehr Flexibilität. Sie ist leichter und lässt sich meist wie ein Rucksack befördern. Eine Cellotasche oder ein Gigbag muss sich in erster Linie gut und bequem transportieren lassen. Ist man auf dem Fahrrad oder mit dem E-Roller unterwegs nützt bei einem Sturz selbst die beste Tasche nichts mehr. Hier sollte man etwas stabileres wählen – auch wenn der Transport damit nicht mehr so einfach und leicht vonstatten gehen sollte.

Cellokoffer VS Tasche

Die folgende Tabelle zeigt noch einmal auf wo die Vor- und Nachteile der jeweiligen Transportsysteme liegen.
Cellokoffer Cellotasche
Gewicht + +++
Stabilität +++ +
Schutz +++ ++
Flexibilität + +++
Handling ++ +++
Für Unterwegs + +++
Aufbewahrung zu Hause +++ ++
Transport mit dem Auto +++ +
Transport mit dem Flugzeug +++