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Die besten Wirbel für deine Geige

Sowohl Geigenwirbel als auch Wirbellöcher sind anfällig für mechanischen Verschleiß und müssen regelmäßig gepflegt und gewartet werden. So bleiben die Wirbel der Violine beweglich und die Wirbellöcher nutzen sich langsamer ab. Beim Geige stimmen bereiten traditionelle Wirbel gerade Anfängern oft Probleme weil sie bauartbedingt grobmechanisch funktionieren und das Instrument sich oft nicht ganz exakt stimmen lässt. Abhilfe schaffen hier Saitenhalter mit Feinstimmern. Mit den kleinen Rädchen lässt sich die Geige ganz präzise stimmen. Als Ergänzung zu den Holzwirbeln mehr als nützlich für die Feinjustierung. Manche Saitenhalter haben nur für die E-Saite einen Feinstimmer, da das Stimmen der Stahlsaite mit dem Wirbel anspruchsvoller ist. Es gibt aber Alternativen die gegenüber traditionellen Wirbeln viele Vorteile haben und sogar Feinstimmer überflüssig machen.

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Wittner Tuning Pegs Violin-Feinstimmwirbel

Die Feinstimmwirbel von Wittner überzeugen mit angenehmer Haptik und maximalem Komfort beim Stimmen. Mit diesen Geigenwirbeln lässt sich das Instrument wirklich ganz exakt stimmen. Eine weitere Eigenschaft der Wirbel ist ihre hohe Stimmstabilität die es Geigern erlaubt, sich voll und ganz aufs Geige spielen zu konzentrieren und weniger Zeit mit dem Stimmen zu verbringen.

Bewertung

Langlebigkeit 100%
Haptik 80%
Stimmstabilität 100%
Präzision 100%
Preis 70%

– Geeignet für 3/4 und 4/4 Violinen
– Kompletter Satz aus 4 Wirbeln
– Erhältlich für die Durchmesser 7,8 und 8,6 / Konus 1:30 (Violine und Viola)
– Leichtgängig und präzise – schnelles Stimmen möglich
– Stimmstabilität durch Getriebe mit Bremse
– Übersetzung von 8,5 : 1
– Schafft wird ohne Klebstoff in Wirbelkasten gepresst und fixiert
– Deshalb entsteht keine Reibung und kein Verschleiß an Wirbel und Wirbelloch
– Material: Hochwertiger Verbundwerkstoff und Leichtmetalllegierung

Wie genau funktionieren die Wirbel?

Konventionelle Wirbel lassen sich nur mit viel Übung ganz genau stimmen. Das gilt besonders, wenn es schnell gehen muss. Feinstimmer unterstützen Violinisten beim Stimmen ihres Instruments um die Grobmechanik nach dem ersten Stimmen für den Feinschliff überflüssig zu machen. Wittner vereinfacht das Violine stimmen mit seinen Feinstimmwirbeln erheblich. Feinstimmer werden überflüssig und das Material der Wirbel ist viel robuster und langlebiger als Holz. Auch die Wirbellöcher bleiben verschont, weil sich die extrem präzisen Wittner-Wirbel in einer Art Hülse befinden, die ins Wirbelloch gedrückt wird und dort ohne sich zu bewegen verharrt und dem Wirbel die nötige Stabilität beim Stimmen gibt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Feinstimmwirbel die Saitenspannung dank einer integrierten Bremse sehr gut halten können und so für Stimmstabilität sorgen. Das Geheimnis liegt in einer Feinmechanik die sich im Inneren des Wirbels verbirgt. Man kann sich das Ganze wie einen Filzstift vorstellen. Der Deckel wird fest in die Wirbellöcher gepresst, weshalb diese nicht ausschlagen können. Klebstoff wird nicht eingesetzt. Den Stift selbst kann man wie einen Wirbel trotzdem bewegen. Eine nahezu unzerstörbare Mechanik ermöglicht zum einen ein geschmeidiges Stimmen, zum anderen bietet sie die Möglichkeit, den Wirbel in der aktuellen Position zu fixieren und so die Stimmung zu halten. Diese Bremse muss nicht aktiv betätigt werden – es handelt sich um ein selbsthemmendes Getriebe. Es reicht, ganz normal zu stimmen. Bei ähnlichen Wirbeln wird der Wirbelkopf leicht herausgezogen beim Stimmen um ihn beim Erreichen der gewünschten Stimmung wieder loszulassen, damit ein gezahnter Stift im Inneren einrasten kann.
Optisch sind die innovativen Wirbel zwar einem klassischen Geigen-Wirbel nachempfunden – tatsächlich verbirgt sich aber ein Zahnradgetriebe mit einer Untersetzung von 8,5:1 dahinter. Das bedeutet, dass sich der Wirbelkopf im Gegensatz zum Standard-Wirbel 8,5 mal um die eigene Achse drehen muss, damit sich der Geigenwirbel einmal dreht und dabei die Saite aufwickelt. Die Feinmechanik ist also 8,5 mal so präzise und die Saiten einer Violine können ganz exakt gestimmt werden – ganz ohne Feinstimmer und frustrierende Geigenwirbel. Wirbel bestehen in der Regel aus Ebenholz, Palisander oder Buchsbaum. Viele Violinisten können sich mit der Materialauswahl der Feinstimmwirbel nicht anfreunden, weil sie nicht aus Ebenholz bestehen sondern ein extrem robuster Verbundwerkstoff zum Einsatz kommt. Die Geigenwirbel wirken modern und ästhetisch, haben die selbe Form und sind auf den ersten Blick kaum zu unterschein – sind dennoch nicht klassisch.
Wer eine traditionelle Optik bevorzugt und auf die überlegenen Stimmeigenschaften verzichten möchte, ist deshalb falsch. Gerade bei alten Geigen fehlt vielen der Charme der Wirbel. Anfänger und Fortgeschrittene mit Schülergeigen, die ein funktionales und leicht stimmbares Instrument möchten, werden die Vorzüge aber schnell zu schätzen wissen. Für Puristen gibt es eine Alternative, die weiter unten beschrieben wird. Die Wirbel aus Hightech-Verbundwerkstoff und Leichtmetalllegierung haben einiges zu bieten. Aber gibt es keine Schattenseiten? Der einzige Nachteil ist, dass die Untersetzung dazu führt, dass man mehr Zeit zum Aufziehen neuer Saiten benötigt. Mit einer Saitenkurbel umgeht man dieses Problem aber und zieht Saiten in Windeseile auf seine Feinstimmwirbel.
Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich die Wirbel bei einer Geige oder Bratsche selbst einbauen. Es ist aber möglich, dass die neuen Wirbel eingepasst werden müssen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann einen lokalen Geigenbauer beauftragen die Umrüstung vorzunehmen. Die Einbauanleitung für Feinstimmwirbel findet man auf der Website des Herstellers.

Mit „perfection pegs“ noch eine Alternative zu herkömmlichen Wirbeln

Mit „perfection pegs“ oder „pegheads“ steht Geigern eine weitere Patentlösung zur Verfügung. Charakteristisch für diese Wirbel ist der Wirbelkopf aus Echtholz. Alle anderen Komponenten bestehen aus Kunststoff und Stahl, ähnlich wie bei den Feinstimmwirbeln von Wittner. Im Inneren der perfection pegs findet sich eine Mechanik mit einer Übersetzung von 4:1. Man muss den Kopf viermal drehen, damit sich die Innenachse einmal dreht. Auch diese Variante lässt ein sehr exaktes Stimmen zu und liegt mit seiner Übersetzung, die streng genommen eine Untersetzung ist, genau zwischen konventionellen Wirbeln und dem Feinstimmwirbel von Wittner.
Was auch diese Wirbel auszeichnet ist ein integrierter Bremsmechanismus. Während traditionelle Wirbel beim Stimmen manchmal ein Eigenleben führen und rutschen, vor allem bei Anfängern. Bei pegheads sorgt ein gezahnter Stahlstift dafür, dass die Stimmung hält. Beim Stimmen wird der Kopf leicht herausgezogen, um ihn anschließend zu drehen. Hat man die gewünschte Stimmhöhe erreicht, wird der Wirbel einfach wieder in den Schaft gedrückt, wo die gelöste Bremse wieder einrastet. Die Mechanik der Wirbel beruht auf einem gezahnten Stahlstift, der fest mit dem Wirbelkopf verbunden ist. Der Wirbelkopf und mit ihm der Stift, geht in eine Metallhülse und eine Kunststoffaufnahme über. In der Metallhülse ist der Stift selbst mittig und von kleinen Zahnrädern in Walzenform umgeben. Diese übertragen die Kraft an die Kunststoffachse des Wirbelmittelteils, welches sich im Saitenloch befindet.
Der Einbau gestaltet sich denkbar einfach. Eine Änderung ist nicht notwendig, perfection pegs passen perfekt in Standardwirbellöcher. Angeboten werden die Wirbel für verschiedene Streichinstrumente, weshalb auf die Größe, also Durchmesser der Wirbel und Wirbelkastenbreite, geachtet werden muss. Es dauert etwas, bis man mit den neuen Wirbeln zurecht kommt und sich daran gewöhnt hat. Danach wollen viele Violinisten ihre neuen Wirbel, ob Wittner oder pegheads, nicht mehr missen. Beim Kauf der Geigen-Wirbel sollte man darauf achten, dass diese zur Wirbelkastenbreite passen.

Aufbau und Materialien von Geigenwirbeln

Es haben sich verschiedene Formen für Wirbelköpfe etabliert. Die Unterschiede liegen nicht nur im Design, sondern auch in der Haptik. Einige Geiger ziehen eine bestimmte Form vor. Weit verbreitet sind Hill Herzform, Mirecourt, Swiss Form, Winterling Modell oder Französische Form. Ebenholz, Palisander und Nussbaum sind die klassischen Materialien wenn es um Wirbel für Streichinstrumente geht. Palisander nur noch mit Einschränkungen, weil sämtliche Palisander-Arten seit Januar 2017 dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen. Ähnlich wie beim Elfenbein für Geigenbögen dürfen deshalb nur noch Lagerbestände verarbeitet werden die vor Inkrafttreten des Abkommens entstanden sind, sofern ein Nachweis vorliegt. Einige Palisander-Arten standen schon lange vor dem Abkommen unter Artenschutz. Moderne Verbundmaterialien präsentieren sich als robuste Alternativen. Kunststoffe sind langlebige als Holz, haben aber nicht das selbe Flair. Hochwertige Wirbel erkennt man auch an Verzierungen, die vom Geigenbauer in den Wirbelkopf eingearbeitet wurden. Neben verschiedenen Einlagen aus Holz, Messing und anderen Materialien findet man oft ein Pariser Auge das in die Wirbelenden eingelassen ist und dem Instrument ästhetische Nuancen spendiert.

Wirbel einpassen

Wirbel werden für Violinen in unterschiedlichen Stärken angeboten und müssen individuell eingepasst werden. Es können Änderungen an Wirbel und Wirbelloch notwendig sein. Der Wirbel muss passgenau zum Wirbelloch sein, damit er sich drehen lässt ohne dabei mit mechanischem Druck auf die umliegenden Strukturen aus Holz, die Wirbelkastenwand, zu wirken. Andernfalls kann es bei anhaltender Spannung zu Wirbelkastenrissen kommen. Besonders häufig tritt dieses Phänomen bei A-Wirbeln auf, weil die Wirbelkastenwand hier am dünnsten ist. Sind Wirbellöcher zu groß werden sie konisch aufgedreht mit dem Ziel, eine runde Lauffläche herzustellen. Geigenbauer verwenden für Anpassung Werkzeuge wie Wirbelreibahle oder Wirbelschneider. Bei ersterem handelt es sich um eine Art konische Feile. Ein Wirbelschneider ähnelt in seiner Funktion einem Bleistiftanspitzer. Der Wirbel wird wie ein Bleistift gedreht und dabei Unebenheiten abgetragen, damit er am Ende eine gleichmäßige Form aufweist und rund läuft. Die Reibahle wird verwendet, um das Wirbelloch zu vergrößern und an den Wirbel anzupassen.

Wirbel gangbar machen

Wenn Wirbel ihre Beweglichkeit verlieren oder schon festsitzen, lassen sie sich in vielen Fällen auch ohne Geigenbauer wieder flott machen. Vorausgesetzt, sie haben ihre ursprüngliche Form nicht verloren und die Wirbellöcher sind im Laufe der Zeit nicht zu groß geworden. Beim gangbar machen werden die Wirbel zunächst mit alter Kernseife eingerieben. Es ist wichtig, einen Wirbel nach dem anderen zu entnehmen, damit die Saitenspannung aufrecht erhalten bleibt und Steg oder Stimmstock nicht umfallen können. Mit der Seife sollte man nicht sparen und fortfahren, bis eine sichtbare Schicht vorhanden ist. Nach dem Einführen in die Wirbellöcher sollten sich die geschmierten Wirbel bequem drehen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist und der Wirbel einfach nicht richtig passt oder krumm ist, sollte man besser zum Geigenbauer gehen. Die Saite sollte aufgezogen werden, ehe man sich dem nächsten Geigenwirbel widmet. Bei diesem Vorgang sollte man darauf achten, dass der Steg seine Position beibehält. Die Seife umhüllt die Kreidepartikel und es entsteht eine Art Kugellager, weshalb der Wirbel optimal gleiten kann. Im zweiten Schritt wird Kreide aufgetragen und der Wirbel wieder ins Wirbelloch geführt und mehrfach gedreht. Der Vorgang sollte mindestens drei bis fünf mal wiederholt werden. Je mehr Kreide verwendet wird, je fester sitzt der Wirbel am Ende und je schwergängiger ist er auch. Weniger Kreide bedeutet also, dass er sich leichter drehen lässt, wenn man fertig ist. Kernseife und Tafelkreide sind überall erhältlich und eine Wirbelkreidemischung schnell hergestellt. Eine Alternative ist fertige Wirbelseife wie die Hill Original Wirbelseife *.
Holzwirbel sind dem Einfluss von Temperaturschwankungen und Änderungen der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gewinnt so an Volumen. Es gibt aber auch Feuchtigkeit ab und verliert so wieder an Volumen. Dieser Prozess ist witterungsabhängig, da Außentemperaturen sich auch auf die eigenen vier Wände auswirken. Besonders im Winter sorgen Kaminöfen und Heizkörper für eine trockene Luft die den Wirbeln Feuchtigkeit entzieht. Das führt dazu, dass diese unter diesen Bedingungen etwas zu locker sitzen und Spielraum haben und rutschen. Um dies zu kompensieren sollte man mehr Seife und Kreide verwenden. Bei warmen schwülen Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit saugen sich die Wirbel hingegen mit Wasser voll was den gegenteiligen Effekt hat. Sie lassen sich nicht mehr ordentlich drehen. In diesem Fall sollte man versuchen, sie ordentlich zu schmieren. Neu eingepasste Wirbel sollte man zeitnah gangbar machen. Im Holz kommt Gerbsäure als natürlicher Inhaltsstoff vor. Sie neutralisiert die Seife, welche selbst eine Lauge ist, aber, was die damit behandelten Wirbel ins Rutschen bringen kann. Man erkennt das Phänomen am charakteristischen Knacken. Deshalb sollte der ganze Vorgang mit Kernseife und Kreide nach ein paar Monaten wiederholt werden.