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E-Kontrabass: Alles was man wissen muss

Der elektrische Kontrabass hat vielleicht weniger Charme als sein akustisches Vorbild, ist dafür aber deutlich leichter, kompakter und einfacher zu transportieren. Auch vielseitiger ist die E-Variante. Kein Ersatz für den akustischen Bass, aber eine hervorragende Ergänzung. Oder für viele Musikgenres die bessere Alternative.

Wie funktioniert ein E-Kontrabass?

Egal ob als Fundament eines modernen Sinfonieorchesters, als Rhythmusgeber in einer Rockabilly Band oder als harmonische Unterstützung im Jazz – als tiefstes und größtes Streichinstrument erfreut sich der Kontrabass bereits seit vielen Jahrhunderten großer Beliebtheit. Klassische Kontrabässe erzeugen ihren Ton durch das Streichen der Saiten eines mit Pferdehaar bespannten Bogen. Der dabei entstehende Ton gewinnt nun durch den Korpus an Volumen und kann sich so gegenüber anderen Instrumenten durchsetzen. Neben klassischen, sehr großen Bässen hat sich seit der Entwicklung elektronischer Gitarren auch die elektronische Form der Kontrabässe durchsetzen können. Die Spielweise ist dabei identisch mit der eines klassischen Kontrabasses, jedoch besitzt ein E-Kontrabass keinen, oder einen stark verkleinerten, Korpus, sodass der Ton nicht durch die Bauweise verstärkt wird, sondern durch einen verbauten Tonabnehmer, welcher den Ton zu einem externen Verstärker leitet. Durch Streichen oder Zupfen der Saiten entstehen Schwingungen, welche im menschlichen Ohr als Ton wahrgenommen werden. Diese Schwingung wird nun direkt an den Tonabnehmer weitergeleitet, welcher sie in ein elektrisches Signal umwandelt, was wiederum vom musikalischen Endgerät (Verstärker, Mischpult) verarbeitet wird und so genutzt werden kann. Der größte Vorteil eines E-Kontrabasses gegenüber einem klassischen Kontrabass liegt in der Handhabung. Der Transport ist aufwendiger und der Platzbedarf enorm, so greifen immer mehr Bassisten auf einen E-Kontrabass zurück. Liebhaber klassisch gebauter Kontrabässe kritisieren den fehlenden Charakter im Klang dieser Bauart, und tatsächlich muss bei der Anschaffung eine gewisse Qualität der Komponenten berücksichtigt werden. Die Ausgangslage nach dem Spielen der Saite ist identisch, der entstandene Ton muss jedoch noch verstärkt werden und da haben klassische Kontrabässe einen natürlicheren und charaktervolleren Klang. Um diesen Klang auch bei E-Kontrabässen zu bekommen, muss auf eine hochwertige Ausstattung wert gelegt werden, wie z.B. gute Tonabnehmer oder wertige Saiten. Wer Kontrabass spielt und lange Transportwege zurücklegen muss, der sollte auf jeden Fall über den Kauf eines E-Kontrabasses nachdenken.

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Klassischer Kontrabass VS E-Bass

Den E-Kontrabass bezeichnet man auch als E-Standbass oder Electric Upright Bass (EUB). Das klassische Merkmal dieser Instrumente ist sicher das Fehlen des Resonanzkörpers. Diese Bauweise macht die Bässe nicht nur besonders kompakt und deshalb einfach zu transportieren, sondern auch weniger anfällig für Rückkopplung oder Feedback als ihre akustischen Vorbilder die elektrisch verstärkt eingesetzt werden. Die leichten Bässe ohne Resonanzkörper sind in den klassischen Kontrabass-Mensuren 1/2, 3/4 und 4/4 erhältlich, aber auch mit speziellen Mensuren für E-Bass die von etwa 30 bis 35 Zoll reichen. Elektrische Kontrabässe haben einen charakteristischen Sound der sich etwas vom akustischen Kontrabass unterscheidet. Der fehlende Resonanzkörper und die elektrische Tonabnahme die elektromagnetisch oder piezokeramisch erfolgt, sind hierfür verantwortlich. Die Leichtgewichte klingen weder besser, noch schlechter. Einfach etwas anders. Entweder der typische Sound passt zur Musik die man macht, oder eben nicht. Zum Üben auch für Musiker die bei Konzerten nicht auf den akustischen Kontrabass verzichten möchten, sind die elektrischen Modelle eine hervorragende Ergänzung. Gerade in Mietshäusern, wenn man zur späten Stunde noch üben möchte, sind sie ideal und der Hausfrieden kann so gewahrt werden ohne auf eine Session verzichten zu müssen. Wie der klassische Kontrabass wird auch der Elektrische im Stehen gespielt. Die Saitenlage bleibt dabei identisch. Zur Verstärkung des elektrischen Signals über die Tonabnehmer eignen sich nicht nur spezielle Verstärker für den E-Bass, sondern auch Kopfhörer die an einen Verstärker angeschlossen wurden, um möglichst leise zu sein beim Spielen. Die vielseitigen Instrumente werden übrigens schon seit den 1960er Jahren hergestellt und viele Versionen und Ausführungen haben Musiker aller Genres bereits begeistert. Nicht nur Größen wie Sting haben den E-Bass bereits eingesetzt.