Bei Streichinstrumenten ist die Größe 4/4 im Allgemeinen die Standardgröße für Erwachsene. Bei Cello und Kontrabass ist es aber nicht unüblich, dass Erwachsene ein Instrument spielen, das etwas kleiner ist. Frauen und Männer mit kleinen Händen kommen mit einem 7/8 Cello oft besser zurecht. Beim Bass hat sich neben dem 4/4 Kontrabass der 3/4 Bass als Standardgröße für Erwachsene etabliert. Zwar ist er nicht so durchsetzungsstark wie der 4/4 Bass, der zudem mit einem volleren Klang überzeugt – dafür ist der kleinere Bass deutlich einfacher zu spielen und deshalb viel weiter verbreitet.
Einen 4/4 Bass trifft man fast nur im Sinfonieorchester an. Dort profitiert er vom größeren Resonanzkörper mit mehr Volumen. Hier findet man auch eine Ausführung mit fünf Saiten, die noch tiefer ist und im Orchester das tonale Spektrum nach unten erweitert. Der Fünfsaiter hat eine zusätzliche H2 oder C1 Saite.
Der Nachteil ist, dass bei großen Bässen auch die Mensur, also die freischwingende Saitenlänge, größer ist. Je größer der Kontrabass, je fordernder wird es für den Musiker. Eine lange Mensur erfordert eine hohe Spreizfähigkeit der Finger und außerdem müssen diese größere Strecken zurücklegen beim Greifen von Tönen. Außerdem gestaltet sich der Transport beim kleineren Bass etwas einfacher.
Die 3/4 Variante ist im Jazz, der Populärmusik und dem Folk zuhause. Je größer ein Musikinstrument ist, je aufwändiger gestaltet sich der Transport zu Proben, Unterricht und Konzerten.
Man sollte beim Kauf eines Kontrabasses darauf achten, ein Instrument zu erwischen, das nicht zu groß ist und sich natürlich anfühlt. Es ist wichtig, ergonomisch korrekt zu spielen und die richtige Technik und Haltung dauerhaft korrekt umzusetzen. Pauschale Empfehlungen sind gerade wenn zwei Größen in Betracht kommen schwierig. Erwachsene sollten zur 3/4 Variante greifen wenn sie keine Riesen sind.
Eltern sollten sich von einem erfahrenen Kontrabasslehrer oder Geigenbauer beraten lassen um die richtige Größe zu kaufen. Kinder haben Schwierigkeiten einen Bass zu spielen, der zu groß ist. Steht der Nachwuchs zwischen zwei Kontrabass-Größen sollte man sich für das Instrument mit der kürzeren Mensur entscheiden. Besonders mit kleinen Händen ist ein zu großer Bass schnell überfordernd und demotivierend. Die Spreizfähigkeit muss sich langsam entwickeln und dafür eignen sich kleinere Instrumente besser.
Bei der Bestimmung der richtigen Größe macht man die Entscheidung nicht nur von Zahlen fest. Sie sind eher ein Richtwert. Am Ende muss das Instrument zum Kind passen und von diesem gut bespielbar sein. Weit verbreitet bei Kindern sind die Größen 1/2, 1/4 und 1/8. Neben dem Alter kann die passende Kontrabass-Größe auch anhand der Augenhöhe ermittelt werden. Diese wird vom Boden ab gemessen. Hat man den Wert ermittelt, kann man in der obigen Tabelle herauslesen, welche Größe in Frage kommt. Wird der Bass irgendwann zu klein, steigt der Nachwuchs auf die nächste Größe um.
Es ist nicht erforderlich, alle paar Jahre einen neuen Bass zu kaufen. Musikschulen, Geigenbauer und verschiedene Online-Anbieter vermieten Kontrabässe für überschaubare Monatsmieten die je nach Qualität und Zubehör zwischen 20 und 50 Euro liegen.