Ein Kontrabass hat üblicherweise vier Saiten die in Quarten gestimmt sind, nämlich E1-A1-D-G. Damit ist der Bass das tiefste Streichinstrument mit vielen musikalischen Möglichkeiten. Der tonale Umfang wird bei Instrumenten die in Sinfonieorchestern gespielt werden aber um vier Töne nach unten erweitert. Eine fünfte Saite ermöglicht es dem Bassisten, die Töne Es, D, Des und C zu spielen. Die fünfte Saite des Kontrabasses, der auch als Bassgeige oder Streichbass bezeichnet wird, wird meist auf Kontra-C oder Subkontra-H gestimmt.
Die obige Grafik zeigt den Aufbau eines Kontrabasses mit Beschriftung aller Bauteile. Um ihn mit anderen Streichinstrumenten vergleichen zu können, sind auch ein Cello und eine Violine abgebildet. Alle Instrumente sind ähnlich aufgebaut. Bei der Geige wird der Stachel durch einen Kinnhalter ersetzt. Beschreibt man Cello und Kontrabass unabhängig voneinander, ohne Größenvergleich, kommt am Ende ein nahezu identisches Streichinstrument heraus. Allerdings unterscheiden sich beide Instrumente aufgrund ihrer Größe in Klang und Spielweise stark voneinander.
Das kleinste aus der Familie der Streichinstrumente ist die Geige, dicht gefolgt von der Bratsche. Deutlich größer ist das Cello. Je größer der Resonanzkörper eines Streichinstruments ist, je tiefer klingt es auch. Während man Geige und Bratsche im Stehen spielen kann, muss man beim Cello sitzen. Das gilt auch für den Bass, nur ist die Sitzgelegenheit hier deutlich höher. Gerade bei Musikgenres wie dem Jazz steht der Bassist meist. Aufgrund seiner Größe gestaltet sich der Transport auch viel schwieriger als bei den anderen Streichinstrumenten. Ein Kontrabass ist etwa 1,80 m lang und damit eine echte Hausnummer In Band und Orchester ist er aber nicht zu überhören und setzt sich mit seinen tiefen Klängen durch.
Bässe werden in Quarten gestimmt. Das Cello hingegen in Quinten. Zwar ist es theoretisch möglich ein Cello in Quarten und einen Kontrabass in Quinten zu stimmen – praktiziert wird dies eigentlich nicht. Daraus resultiert ein viel größerer Tonumfang fürs Violoncello.
Üblicherweise hat der Bass vier Saiten die in Quarten gestimmt sind. Nämlich ,E / ,A / D und G. Weil ihm in Sinfonieorchestern gelegentlich die Puste ausgeht weil bis zum tiefen Kontra-C immerhin vier Töne fehlen, gibt es auch Varianten mit fünf Saiten. In Nordamerika sind auch Viersaiter gängig, die mit einer Verlängerungsmechanik ausgestattet sind. Sie erlaubt die Verwendung aller Töne der Kontra-Oktave, indem sie über einen Hebelmechanismus die tiefste Saite (E-Saite) einfach verlängert. Sie führt dann schlicht in den Wirbelkasten. Eine elegante Lösung, die auch als C-Maschine bekannt ist. Ob das Repertoire die nach unten fehlenden Töne erfordert, muss am Ende jeder selber wissen. Viele Stücke ab der späten Romantik sind jedenfalls darauf angewiesen. Moderne Musik wie Pop oder der Jazz kommen auch ganz gut ohne aus und begnügen sich mit einem Tonspektrum welches beim ,E beginnt. Während das Cello einen Tonumfang von bis zu fünf Oktaven erreicht, kommt der Kontrabass auf einen Tonumfang von maximal vier Oktaven.
Wie alle Musikinstrumente die wir heute kennen hat auch der Kontrabass eine bewegte Geschichte mit zahlreichen Vorfahren. Auch er hat so etwas wie eine Evolution durchlaufen. Die ursprünglichste Form wurde im Laufe der Zeit stets verbessert, bis am Ende der Kontrabass in seiner heutigen Erscheinung heraus kam. Seine Vorgänger sind sowohl verschiedene Bassviolinen mit vier Saiten und ohne Bünde, als auch Bassgamben die mit Bünden daher kamen und mit bis zu sechs Saiten aufwarten konnten, ähnlich wie die heutige Gitarre. Ein Vorfahre ist der sogenannte Violone. Das historische Streichinstrument kam üblicherweise in Gamben- oder Violinform daher. Alles in allem kann man sagen, dass es den Kontrabass schon seit etwa 400 Jahren gibt. In der finalen Form wie wir ihn heute kennen, hat der Bass aber noch keine 100 Jahre auf dem Buckel.
Günstige Einsteigermodelle bekommt man schon für unter 1.000 Euro. Bessere Modelle sind meist im vierstelligen Bereich angesiedelt und für einen richtig guten Kontrabass muss man dann auch recht tief in die Tasche greifen. Passend zur Kontra-Oktave also. Auch fünfstellige Beträge kann man ohne Weiteres investieren wenn man es sich leisten kann und will. Gerade Anfänger sollten aber klein anfangen und am besten nach einem günstigen gebrauchten Instrument Ausschau halten welches sie die ersten Monate oder gar Jahre begleitet um einen Einstieg zu finden, sich und die musikalischen Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn man irgendwann weiß wohin die Reise gehen wird, welche Art von Musik man machen möchte und wie wichtig einem das Instrument ist, kann man immer noch in ein Profimodell, vielleicht sogar vom Instrumentenbauer, investieren.
Eine große Rolle beim Preis spielt, ob es sich um ein Instrument aus laminiertem Sperrholz, einem halb- oder vollmassiven Kontrabass, handelt. Es werden auch Bässe aus Kompositmaterialien angeboten. Bässe aus laminiertem Sperrholz bekommt man schon recht günstig. Die Preise beginnen etwa bei 800 Euro. Für halbmassive Instrumente muss man schon das doppelte hinlegen. Unter 1.500 Euro findet man nur wenige Kontrabässe. Vollmassive Ausführungen werden ab 1.500 bis 2.000 Euro angeboten. Bei Bässen aus Komposit handelt es sich in der Regel um carbonfaserverstärkte Kunststoffe. Die Preise beginnen hier bei etwa 3.000 Euro. Alle genannten Preise beziehen sich auf Kontrabässe die nicht vom Geigenbauer in Deutschland hergestellt wurden. Beim Geigenbauer wird es deutlich teurer. Dort hat man aber oft die Möglichkeit ein gebrauchtes Instrument in gutem Zustand zu kaufen oder zu mieten.
Am geläufigsten sind die Größen ¾ und 4/4. In Sinfonieorchestern trifft man in der Regel auf die größere Ausführung. Der größere Resonanzkörper bringt einen volleren und durchsetzungsstärkeren Sound hervor ist aufgrund seiner Dimensionen aber auch schwieriger zu transportieren. Im Bereich der Populärmusik, bei Folk und Jazz findet man hingegen häufiger die 3/4-Variante die es auf eine stattliche Länge von etwa 185 Zentimetern bringt und eine Korpusbreite von über 60 Zentimetern aufweist. Die bereits erwähnte Ausführung mit fünf Saiten entspricht eigentlich immer der Größe von 4/4. Dazwischen gibt es noch Instrumente mit 7/8, auch wenn diese nicht so weit verbreitet sind. Es geht aber noch kleiner, mit ½ Kontrabässen oder ¼ Modellen wird man den Ansprüchen junger und angehender Bassisten gerecht. Kinder und Jugendliche befinden sich natürlich noch im Wachstum. Es ist sehr wichtig, hier nicht gleich ein Instrument zu kaufen, das deutlich zu groß ist, weil die Kids ja sowieso irgendwann an die richtige Körpergröße haben werden. Man kauft einem Grundschulkind ja auch keine Schuhe in Größe 46 weil man damit auf der sicheren Seite ist. Ein ergonomisches und gesundes Spielen ist es erforderlich, ein Instrument anzuschaffen, das auch passt. Es gibt für die Kleinsten sogar spezielle Kontrabässe in den Größen 1/8 und 1/16. Da die Kontrabass-Größen im Allgemeinen nicht genormt sind und man keine pauschalen Empfehlungen geben kann welche Größe die richtige für einen selbst oder den Nachwuchs ist, sollte man sich unbedingt von jemandem beraten lassen der die nötige Expertise hat und erkennt, welches Instrument genau richtig ist.
Bass zu spielen ist im Grunde gar nicht so schwierig. Meist kann man schon nach relativ kurzer Zeit die ersten Lieder begleiten und einfache Melodien spielen. Auch Erwachsene können das Streichinstrument ohne Weiteres noch erlernen. Besonders wichtig sind die ersten Schritte und der Einstieg. Anfänger müssen unbedingt den korrekten Umgang mit dem Instrument erlernen. Dazu gehört nicht nur die korrekte Spieltechnik, sondern auch das Halten des Kontrabasses. Nur wenn dieser stets in der richtigen Position ist kann man mühelos greifen – und das ergonomisch einwandfrei. Nur so kann man ohne Verspannungen, Rückenschmerzen und sonstige Probleme mit dem passiven Bewegungsapparat lernen, üben und spielen. Es empfiehlt sich unbedingt, einen versierten Bassisten oder noch besser einen Lehrer an der Seite zu haben, der einem alles zeigt und beibringt, was wirklich wichtig ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Person einen auch beobachten und analysieren und so die Fehler die gemacht werden erkennen kann, und einem wertvolle Tipps und Korrekturhinweise geben kann. Es macht außerdem einen großen Unterschied ob man einen akustischen Bass oder einen E-Kontrabass spielt. Nicht nur was das Handling mit dem Instrument anbelangt da der E-Bass ohne Resonanzkörper daherkommt, sondern auch in Hinblick auf Intonation und Anschlag. Wenn sich beim Spielen erst einmal Fehler eingeschlichen haben, wird man diese oftmals nur sehr schwer wieder los. Ein professioneller Einstieg ist deshalb das A und O und mit ausreichend Motivation und Durchhaltevermögen wird man sehr schnell Fortschritte erzielen. Auch Kinder können Kontrabass lernen mit einem Instrument das in der Größe reduziert und speziell für Kinder konzipiert ist.
Diese Grifftabelle von Günter Klaus begleitet angehende, aber auch fortgeschrittene Bassisten schon seit Generationen beim Erlernen des Instruments. Erschienen ist der Klassiker schon 1986 im Zimmermann Verlag und seitdem ein Standard der einem beim Kontrabass spielen viel Zeit und Ärger erspart. Den Abbildungen fehlt es zwar etwas an Kontrast, dafür ist wirklich alles enthalten, was man braucht.
Neben dem Bass benötigt man weiteres Zubehör, um spielen zu können. Hier eine Übersicht über gängiges Zubehör und mit welchen Kosten man rechnen kann. Fettgedruckt ist alles, was man auf jeden Fall braucht, der Rest ist optional.
Ein Kontrabass-Bogen liegt vielen Instrumenten bei. Wenn nicht, muss man dies einkalkulieren. Beim Bass kann es abhängig von der Musikrichtung sein, dass weitestgehend auf den Bogen verzichtet wird und überwiegend Pizzicato zum Einsatz kommt, also die Saiten gezupft werden. Im Jazz ist es beispielsweise unüblich, längere Passagen zu streichen. Im Sinfonieorchester wird hingegen meistens gestrichen. Einen Bogen sollte man unabhängig davon wo die Reise hingehen soll auf jeden Fall kaufen. Als Jazz-Musiker muss man nicht den teuersten Bogen kaufen. Wer in einem Orchester spielen möchte, sollte hier aber nicht sparen. Anfänger sollten einen soliden Kontrabass-Bogen kaufen der neu bei maximal 200 Euro liegt. Man bekommt auch für unter 100 Euro Bögen die einen guten Einstieg in die Welt des Basses ermöglichen. Bleibt man beim Kontrabass spielen und hat bereits Erfahrungen gesammelt, weiß man meist schon recht gut, was man will und kann zu einem späteren Zeitpunkt mehr Geld in einen besseren Bogen investieren.
Dieser gut verarbeitete Kontrabass-Bogen ist vor allem für Einsteiger und Fortgeschrittene empfehlenswert. Der Dörfler D6 ist gut ausbalanciert und liegt gut in der Hand. Auch was Materialien und Verarbeitungsqualität anbelangt gibt es bei diesem Streichbogen nichts zu beanstanden. Die runde Stange ist aus Massaranduba gefertigt. Das Tropenholz wird üblicherweise aus Südamerika importiert. Der Ebenholzfrosch hat Schub und Bahn. Außerdem hat der 3/4 Bogen eine Drahtbewicklung. Er entlockt dem Bass volle und ausgewogene Töne – egal in welchem Musikgenre er zum Einsatz kommt. Seine Preis-Leistung ist sehr gut.
Der Kontrabass hat vier Saiten. Es gibt aber auch Ausführungen mit fünf Saiten. Die fünfte Saite erweitert den tonalen Umfang nach unten, was hauptsächlich fürs Sinfonieorchester benötigt wird. Saiten für den Kontrabass sind im Vergleich zu Violinsaiten oder Cellosaiten relativ teuer. Die Kosten für einen Satz Saiten liegen bei etwa 130 bis 200 Euro. Natürlich gibt es auch günstigere und noch kostspieligere Saiten. Die gute Nachricht: Kontrabass Saiten kann man in der Regel ohne Weiteres ein bis zwei Jahre spielen. Es gibt sogar Bassisten, deren Saiten sich schon vier oder fünf Jahre auf dem Instrument befinden. Neben der Qualität der Saiten spielt bei der Haltbarkeit eine große Rolle, wie oft die Saiten bespielt werden. Handschweiß setzt vor allem Stahlsaiten ohne Ummantelung zu und auch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sind problematisch für Bass Saiten. Eine Alternative stellen Saiten mit Kern aus Synthesefasern dar. Aber nur weil sie etwas unempfindlicher sind heißt das nicht, dass sie besser klingen, länger gut klingen oder anderen Saiten generell überlegen sind. Um die richtigen Saiten für sich zu finden, muss man im Laufe der Jahre verschiedene Hersteller und Saitensätze durchprobieren. Ein echter Klassiker sind Thomastik Spirocore Double Bass Saiten. Leiden Sound und Stimmstabilität, sollte man aber zu neuen Kontrabass Saiten greifen – egal welche man aktuell spielt.
Ein Kontrabass Ständer beherbergt das imposante Streichinstrument sicher und schützt es vor dem Umfallen. Bei Proben im Orchester oder bei einem Gig ist der Ständer unverzichtbar während der Spielpausen. Aber auch in den heimischen Wänden erfüllt er seine Aufgabe mit Bravour. Kompakt und leicht sind faltbare Kontrabass-Ständer aus Metall, die sich in Sekunden aufbauen oder zusammenklappen lassen. Hochwertiger sind Ständer aus Holz, die für den Einsatz unterwegs allerdings nur bedingt geeignet sind. Für 40 bis 80 Euro.
Am sichersten werden Streichinstrumente in einem passenden Koffer aufbewahrt. Für Violinen, Bratschen und Celli gibt es sowohl Taschen als auch Hartschalenkoffer. Weil Bässe ohnehin schon riesig sind, werden im Handel hauptsächlich Kontrabass-Taschen angeboten. Weit verbreitet sind Varianten mit Rollen, damit das Instrument auch auf Reisen und zu Proben mitgenommen werden kann. Wichtig ist neben dem Komfort bei der Beförderung und ausreichend Stauraum kommt es vor allem auf eine effiziente Polsterung an, die das Instrument vor Stößen schützt. Die Preise liegen irgendwo zwischen 100 und 1.000 Euro. Für 100 bis 200 Euro bekommt man bereits solide Kontrabass Taschen, die einen lange begleiten werden.
Bei Kolophonium handelt es sich um ein Harz, das auf die Rosshaare von Streichbögen aufgetragen wird, um eine bestimmte Haftkraft zu erzielen. Die Saiten des Basses sind sehr lang und dick im Vergleich zu den Saiten anderer Streichinstrumente. Um sie mit dem Bogen beim darüber streichen in Schwingung zu versetzen, muss das Kolophonium besonders weich und klebrig sein. Einige Bassisten bevorzugen auch einen anderen Härtegrad und bevorzugen mittelhartes Harz. Gutes Kolophonium bekommt man schon für unter 20 Euro und ist mindestens ein Jahr verwendbar, in der Regel sogar noch länger.